Rückblick - Einführung Pfarrerin Weymann
Arbeitsgebiet mir vielen Herausforderungen- Tomke Weymann als Krankenhausseelsorgerin eingeführt
Recklinghausen. Mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Prosper-Hospitals ist Pfarrerin Tomke Weymann in ihre Pfarrstelle als Krankenhausseelsorgerin eingeführt worden. Weymann ist bereits seit November 2024 im Stiftungsklinikum Proselis tätig. Neben dem Prosper-Hospital in Recklinghausen gehört das St. Elisabeth-Hospital in Herten ebenfalls zu ihrem Einsatzbereich.
Superintendentin Saskia Karpenstein wies in ihrer Ansprache auf die herausfordernde Arbeit im Krankenhaus hin. Dafür brauche es professionelle und hauptamtliche Begleitung, multi-professionelle Teams und viel ehrenamtliches Engagement. Hier kann es auch zu Überforderungen kommen, so dass man genau hinschauen müsse, welche Verabredungen und Unterstützungen es braucht.
Im Krankenhaus werden Freude und Leid geteilt. „Es gibt viel auszuhalten und manches zu feiern“, so Karpenstein. „Wir stärken einander und werden gestärkt. Manchmal ist es Zeit, zu schweigen und manchmal braucht es ein gutes Wort oder eine Geste.“ Im Krankenhaus gehe es immer um den einzelnen Menschen. „Genau dort werden wir gebraucht, sind Sie, liebe Frau Weymann, gebraucht und nun hineingestellt. Mit Ihrer Freundlichkeit und Zugewandtheit, mit Ihrer Expertise und auch mit Ihren Grenzen. Möge dieser Arbeitsplatz zum Segen für Sie werden und möge Gott Sie hier segnend tätig sein lassen.“
Der katholische Kollege, Pastoralreferent Werner Hülsmann hob hervor, dass ökumenische Arbeit im Krankenhaus täglich geschieht und damit die Regel ist. Er begrüßte die Wiederbesetzung der Pfarrstelle durch den Evangelischen Gemeindeverband Recklinghausen, was nicht selbstverständlich ist.
Ich ihrer Predigt dankte Tomke Weymann für die große Unterstützung. Anhand der biblischen Gleichnisse vom verlorenen Schaf und verlorenen Groschen machte sie deutlich, dass der Verlust zum Alltag in einem Krankenhaus gehören, der Verlust an Lebensmut und Perspektive bis hin zum Verlust des Lebens, wenn Menschen eine schwere Erkrankung nicht überstehen. Hier gelte es, die besondere Tragweite zu entdecken, Kraft zu finden und Lebensqualität zurückzugewinnen. „Und das Wiederfinden hat mit Gott zu tun“, ist sich die Theologin sicher. „Gott lässt nicht nach in der Suche. Er will uns finden und für uns da sein. Lasst nicht nach, habt Vertrauen. Da ist einer, der den Weg nicht scheut.“ Die Suche und Liebe Gottes höre nicht auf. „Gott reicht weiter. Seine Suche will uns erreichen.“ Weymann lud dazu ein, den Blick füreinander wachzuhalten und versöhnlich miteinander zu leben.
Nach dem Gottesdienst bestand Gelegenheit, Tomke Weymann persönlich zu begrüßen. Mit dabei waren neben der Krankenhausleitung auch Pfarrerin Anja Franke von der westfälischen Landeskirche sowie ihr Vorgänger Thomas Jarck.
Text: Ulrich Kamien, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Kirchenkreisredaktion